Archiv
2010
Axel Schultz-Gora
Deutscher Kampfkunstpreis 2010
Großmeister Axel Schultz-Gora, Jahrgang 1963, hat seine Kampfkunst Jiu-Jitsu auf ganz außergewöhnliche Weise verinnerlicht. Sein technisches Können, seine Einstellung zum Budo und seine Fähigkeiten als Meister und Lehrer verschmelzen zu einem selten erreichten Gleichklang. Im Jahr 2002 wurde er als einer der ganz wenigen Meister zum 5. Dan summa cum laude graduiert. Heute ist er Träger des 6. Dan und widmet sich nicht nur seiner Augsburger Sportschule Budo-Gym, sondern auch seinem Beruf als Autor. Seit 1998 verfasst er erfolgreiche Bücher, die sich konkret oder im angelehnten Sinne mit dem Budo befassen. Der Deutsche Kampfkunstpreis 2010 ehrt diesen herausragenden Meister und seine Leistungen sowohl auf dem persönlichen, als auch auf dem „öffentlichen“ Budoweg.
Rebecca Köpp
Horst-Weiland-Preis 2010
Der Horst-Weiland-Preis zeichnet Nachwuchsmeister aus, die auf besondere Weise mehrdisziplinär in Erscheinung getreten sind. Rebecca Köpp, Jahrgang 1978, ist Trägerin des 3. Dan Jiu-Jitsu sowie 1. Dangrade im ASD-Karate, Shotokan-Karate und Kick-Boxen. In ihrer erfolgreichen und bis heute aktiven Wettkampflaufbahn hat sie neben zahlreichen Jiu-Jitsu-Titeln auf nationaler und internationaler Ebene vor allem im Karate große Erfolge verzeichnen können: bei Weltmeisterschaften 1998 in Toronto/Canada und 2002 in Pisa/Italien, bei den International BAE Open, German Classics, Dacascos Open und vielen weiteren Events. Sie hat zudem bereits als junge Meisterin großes Können in der Organisation und Leitung von Wettkämpfen bewiesen, ebenso wie im Kampfrichterwesen und im Aufbau sportlicher Kontakte.
Uwe Johannsen / Asiatic Baiersbronn
Dojo des Jahres 2010
Im Jahr 1995 eröffnete Uwe Johannsen nach einer überaus erfolgreichen Wettkampfkarriere im Vollkontakt Kick-Boxen und Kung-Fu die Sportschule Asiatic in Baiersbronn. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich das Dojo zu einem überregional anerkannten Zentrum für Kampfkunst und Gesundheit, und wurde im Jahr 2005 zum Trainer-Ausbildungszentrum Süd der Budo-Akademie-Europa. Ausbildungsleiter und Großmeister Uwe Johannsen, graduiert mit 6. Toan Kung-Fu, 5. Dan ATK und 2. Dan Kick-Boxen, hat mit seinem Dojo einen hohen Kompetenzstand erreicht und ihn mit erfolgreicher Nachwuchsförderung und großem Teamgeist verbunden. Mit dem Dojopreis des Jahres 2010 wird diese herausragende sportliche, fachliche und menschliche Leistung als wegweisend für moderne Kampfkunstschulen ausgezeichnet.
2011
Antonino Farinella
Deutscher Kampfkunstpreis 2011
Die Sektion Sizilien lebt von seinem Engagement. Der frisch gebackene Ehrendanträger (7. Dan Jiu-Jitsu) ist nicht nur ein exzellenter Techniker, sondern auch ein exzellenter Lehrer. Sein Wissen und seine wegweisenden Einsichten vor allem in Jiu-Jitsu und ATK (5. Dan) vermittelt er ohne viele Worte an seine Schüler aus allen Nationen. So geht der Deutsche Kampfkunstpreis in diesem Jahr an einen echten Europäer, der Budo stets zu einem völkerverbindenden Ereignis macht, oder um es weniger pathetisch zu sagen: an einen Sympathieträger, der für viele ein sportliches und menschliches Vorbild ist.
Markus Eßler
Horst-Weiland-Preis 2011
Der Träger des 2. Dan Jiu-Jitsu hat erst kürzlich die Prüfung zum 3. Dan Ajukate erfolgreich bestanden und gilt damit haarscharf noch als Nachwuchsmeister. Nicht nur seine Graduierung im Ajukate, auch sein außergewöhnliches Engagement für diese Disziplin qualifiziert ihn für die Auszeichnung mit dem Horst-Weiland-Preis. Ganz im Geiste des Großmeisters geht er vielfältige Wege mit Kampfkunst und verbindet sie zu einer Einheit. Als Pionier des Ajukate nutzt er jede Gelegenheit, es bundesweit zu präsentieren. Zu Hause hat er zudem wesentlich zum Aufbau der Landesgruppe West beigetragen und setzt sich bei Benefizlehrgängen regelmäßig für den guten Zweck ein.
Peter Lachmuth / Tai-Do Bünde
Dojo des Jahres 2011
Schulleiter Peter Lachmuth hat die Nachwuchs- und Talentförderung perfektioniert. Dass sein Konzept funktioniert, zeigen nicht nur die sportlichen Erfolge seiner Schüler bei Meisterschaften im ASD-Karate und Kick-Boxen sowie im BAE-Kader, sondern auch die zahlreichen Schüler, die im Laufe der Jahre Meister und Trainer wurden. Sie bleiben ihrem Dojo nicht zuletzt deshalb treu, weil dort Budo mit viel Herzblut und Humor praktiziert wird.
2012
Hans-Joachim Möller
Deutscher Kampfkunstpreis 2012
Achim Möller verkörpert ATK wie kaum ein anderer: Er vereint unerschöpfliches Fachwissen mit einer starken Persönlichkeit, die ihn zum herausragenden Lehrer macht. Generationen von Schülern und Meistern hat er mit seiner humorvollen, gelassenen und im entscheidenden Moment doch sehr zupackenden Art geprägt. Was Achim Möller so einzigartig macht, kann man leider nicht einfach lernen – aber man kann seinem Vorbild nacheifern. Und als Vorbild und BAE-Urgestein bleibt er präsent: Nachdem er die Leitung seines Berliner Dojos abgegeben hat, widmet er sich mit vollem Einsatz seiner neuen Aufgabe als Bundestrainer für Waffen.
Christin Senf
Horst-Weiland-Preis 2012
Christin Senf ist jung, vielseitig, engagiert und mutig. Sie begann bereits im Alter von 17 Jahren ihre Ausbildung zur Diplom-Fachsportlehrerin im BAE Lehr- und Leistungszentrum in Wilhelmshaven mit den Schwerpunkten ATK und Jiu-Jitsu. Von Beginn an war es ihr Ziel, selbst zu lernen und das Gelernte als Trainerin an andere weiterzugeben. Sie begeistert nicht nur ihre Schüler, vor allem Kinder, auf der Matte, sondern engagiert sich bei jeder Gelegenheit im Dojo, bei Meisterschaften und Lehrgängen und im Verband. 2010 übernahm sie mit nur 21 Jahren die Leitung der ATK-S Blumenthal und bekräftigte damit ihren Ruf als außergewöhnlich zielstrebige, verantwortungsbewusste Sportlerin.
Martin Sülz & Kai Marcus Jacobi / Schule für Kampfkunst Wuppertal
Dojo des Jahres 2012
In der Kampfkunstschule Wuppertal konzentriert man sich auf das Wesentliche. Das war lange ATK und Survival, inzwischen haben die Wuppertaler zusätzlich Jiu-Jitsu und Iaido ins Programm genommen. Die Dojo-Leiter Martin Sülz und Kai Marcus Jacobi sorgen mit viel Engagement dafür, dass ihre Begeisterung für den Sport in ihrem Dojo, in der Landesgruppe West und darüber hinaus große Wirkung entfaltet. Dazu gehört neben der Organisation von Meisterschaften und Seminaren auch die Bereitschaft, sich mit guten Ideen sehr aktiv für die Entwicklung der BAE einzubringen. Die glückliche Verbindung von sportlichem Know-How und überzeugter Loyalität macht die Kampfkunstschule Wuppertal zu einem wertvollen kleinen Schmuckstück und würdigen „Dojo des Jahres“.
2013
Hanna Weiland
Deutscher Kampfkunstpreis 2013
Im 50. Jahr der ATK-SV richtet sich der Blick der Jury auf diesen erstaunlichen Erfolgszeitraum als Ganzes und fällt auf eine Meisterin, die diese Selbstverteidigung nicht nur seit den frühesten Zeiten begleitete, sondern bis heute ihr lebendiges Herz bildet. Hanna Weiland (7. Dan) führt nicht nur die technisch innovative Entwicklung ihres Mannes in seinem Sinne weiter, sie hält die ATK-Gemeinschaft auch mit ihrer eigenen, persönlichen Art zusammen. Ob als Lehrgangsleiterin, als Ausrichterin großer Veranstaltungen oder als Mentorin für junge Danträger und Clubleiter, die aus der lebenslangen Erfahrung Hanna Weilands immer wieder schöpfen dürfen – die Kampfkunstpreisträgerin 2013 ist eine wahre Koryphäe der modernen Selbstverteidigung, die auf unvergleichliche Art Brücken schlägt zwischen Disziplinen, Ländern und Generationen.
Sebastian Kubis
Horst-Weiland-Preis 2013
Harter Kämpfer, klare Prinzipien, eisenharte Disziplin, beeindruckende Wettkampferfolge: So ein Leben ist niemals vereinbar mit einem einfühlsamen Kindertrainer, dem das gute Trainings- und Lebensgefühl des einzelnen Schülers so wichtig ist wie seine eigenen Fortschritte. Oder etwa doch? In Sebastian Kubis sind beide Ideale in einer seltenen Kombination vereint: Als Wettkämpfer im Jiu-Jitsu steht er auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn, versäumt keine Herausforderung und keine Gelegenheit zum Lernen, als Trainer und junger Dojoleiter setzt er zugleich seine Vorstellungen von einer pädagogischen, gesunden und anspruchsvollen Kinderausbildung um. Dieser schwerige Spagat, der visionäre Weg und die Konzentration auf mehrere Disziplinen haben die Jury davon überzeugt, Sebastian Kubis aus Wolfratshausen zum Horst-Weiland-Preisträger 2013 zu küren.
Andreas Schopper / Banzai-Dojo München
Dojo des Jahres 2013
Sportschulen sollen „frei in ihrer Struktur und Expansion“ und zugleich „professionell geleitet“ sein – so klang die zukunftsweisende Vorstellung von Horst Weiland für die Mitgliedsdojos der Budo-Akademie-Europa. Andreas Schopper hat genau diesen Weg beschritten: Er begann nach dem Vorbild anderer BAE-Schulen mit dem „SDS München“, entwickelte es weiter und bereicherte es um immer neue Disziplinen und Angebote, um Kooperationen mit Schulen und Medien, um neue Trainer und natürlich Schüler. Die Schule entwickelte ihren eignen Charakter und wurde vor einigen Jahren „neu geboren“: als Banzai-Dojo München. Unter diesem Namen sind die Budoka aus Planegg unter der Leitung von Andreas Schopper nicht nur perfekter Gastgeber für viele BAE-Veranstaltungen von regioSeminar bis EDC-Gala, sondern auch eine aktive Bereicherung für viele Meisterschaften und Lehrgänge. Der Dojoleiter selbst lässt es sich bis heute nicht nehmen, seine jugendlichen Schüler auch mal zur Assistentenausbildung nach Wilhelmshaven zu begleiten oder zu interessanten Veranstaltungen seiner Lieblingsdisziplin ATK-SV kreuz und quer durch die Republik zu reisen. Das Banzai-Dojo ist ein starker und wichtiger BAE-Standort in der Landesgruppe Süd, das muss nach Meinung der Jury mit dem diesjährigen Dojopreis nicht erst bekannt gemacht, aber dringend gewürdigt werden.
2014
Norbert Fritz
Deutscher Kampfkunstpreis 2014
Mit seinem eigenen Lebenslauf hat Norbert Fritz aus Bremen gezeigt, was es bedeutet, seinen Weg zu gehen: Als er sich schon ein stabiles Leben aufgebaut hatte, baute er es bewusst noch einmal neu, um das tun und sein zu können, was ihm besser entsprach. Sein Führungstalent bewies er nicht nut im Betriebsrat der Bremer Stadtwerke und als Leiter der Schule ATKS Blumenthal, sondern auch als Funktionär und Berater der BAE sowie als Präsident des European-Dan-College. Zugleich zeigt er durch seine entspannte, verständige und diplomatische Art, dass er Argumenten von allen Seiten zugänglich und bei aller Konsequenz immer kompromissbereit ist. Auf diese Art hat er drei Generationen von BAE-Leitern begleitet und beraten, war an vielen wichtigen Entwicklungen und Entscheidungen beteiligt und bleibt ein unschätzbarer Partner und eine große Persönlichkeit im Budo.
Peter Gevatter / SDK Osterholz-Scharmbeck
Dojo des Jahres 2014
Wenn das Studio Der Kampfkünste mit 60 Teilnehmern zu einem Turnier anreist, dann gehen nicht alle mit einem Pokal nach Hause – aber alle mit einem Lächeln, denn die familiäre Betreuung durch die Trainer begleitet die Kämpfer auch oder gerade bei Niederlagen. Ein Blick auf die 60 Teilnehmer zeigt auch, worauf es im SDK Osterholz-Scharmbeck ankommt: Nachwuchsförderung, aber nicht auf Kosten der Trainingsqualität. Auch die kleinsten Starter des SDK haben für ihr Alter viel zu bieten, und man sieht deutlich, dass Ihnen die Prinzipien ihrer Kampfkunst mit Spaß und Motivation vermittelt werden. Aber 60 Teilnehmer heißt auch viel mehr Mitglieder, heißt Kontakt mit Eltern, heißt kompetente Trainer und viel herausragende Arbeit am und im Dojo. Leiter Peter Gevatter verbindet die familiär geführte Sportschule mit seinem Engagement nicht nur als Trainer, sondern auch als Fachwart für Survival und Seminarleiter für ATK-SV. Aus diesem Einsatz entstehen hochwertige Seminare und Meisterschafte, aber auch viel Freundschaft und Respekt in Budokreisen.
2015
Ronald Kiss
Deutscher Kampfkunstpreis 2015
Nur wenige Träger wichtiger BAE-Funktionen erfüllen diese Funktion buchstäblich jahrzehntelang. Bei Ronald Kiss ist das der Fall: Als Präsident der BAE-Sektion Österreich hat er die Ausbildung der österreichischen Mitglieder in ATK-SV, Survival und Kung-Fu vorangetrieben und neue Danträger hervorgebracht. Seit fast 40 Jahren ist Ronald Kiss Mitglied der BAE, dabei mittlerweile Träger des 5. Dan in der ATK-SV, des 2. Toan Kung-Fu und der 2000 „N“-Stunden, und Leiter des ATK-Team Austria in Wien. Dort hat er mit seinen Schülern und Trainern neben vielen austriaSeminaren in Survival und Budo auch das 2. ATK worldSeminar ausgerichtet, war aber auch auf den großen internationalen Seminaren in Deutschland stets mit seiner profunden Selbstverteidigungserfahrung und seinem Wissen dabei. Der Kampfkunstpreis 2015 ist nicht nur eine Würdigung seiner Arbeit als Dojoleiter oder hochqualifizierter Lehrer, sondern auch ein Dank für fast 40 Jahre Tätigkeit als „ATK-Botschafter“ in Österreich.
Frank Belder / Self Defense & Survival Club Berlin
Dojo des Jahres 2015
Große Fußstapfen sind immer schwer zu füllen. Das merkte auch Frank Belder, als er in Berlin nach und nach in die großmeisterlichen Spuren von Hans-Joachim Möller trat. Sein Werdegang ist ein Beispiel dafür, wie man als Lehrer und Dojoleiter trotz anfänglicher Rückschläge seinen Weg gehen und Erfolg haben kann. Diesen Erfolg beweist Frank Belder nicht nur durch seinen ATK-, Jiu-Jitsu- und Kickboxunterricht an vier Berliner Standorten, sondern auch durch Kooperationen mit Sport-, Urlaubs- und Bildungsanbietern sowie durch seine Tätigkeit als Fachwart und seine denkwürdige Eventorganisation. Zum Einen ist das „Budocamp am Werbellinsee“ ein fester Spätsommertermin geworden, zum anderen erfreut sich das Seminar „ATK Spezial“, das er zusammen mit Großmeister Hans-Joachim Möller jährlich anbietet, wachsender Beliebtheit durch sein ungewöhnliches Konzept und seine hochengagierten Referenten. Passenderweise organisiert der Self Defense & Survival Club gerade im Jahr 2015 die erste EDC-Gala in Berlin. So wird zum ersten Mal eine Verleihung des Dojopreises ausgerechnet an den Ausrichter der Verleihungsveranstaltung gehen. Ein schönes Symbol, dass Frank Belder seinen Weg gemacht hat und damit sicher noch lange nicht am Ende ist.
Sascha Brückner
Horst-Weiland-Preis 2015
Mehrdisziplinarität ist eine der Voraussetzungen für den Horst-Weiland-Preis, der jungen BAE-Meistern verliehen wird. Der Wilhelmshavener Sascha Brückner setzt seinen Schwerpunkt, seit sein Budoweg vor 25 Jahren begann, klar auf Jiu-Jitsu. Als Wettkämpfer, Trainer, Kinder- und Jugendwart und schließlich als Seminarleiter in allen Landesgruppen hat er seine Laufbahn in der japanischen Kampfkunst gestaltet. Aber seine Aufmerksamkeit blieb nicht auf Jiu-Jitsu beschränkt. Als Grüngurt im ATK und vor allem Braungurt im Ajukate hat er sein interdisziplinäres Denken im Sinne Horst Weilands unter Beweis gestellt. Für den Großmeister waren gerade ATK, Ajukate und Jiu-Jitsu drei Disziplinen, die sich in der Selbstverteidigung hervorragend ergänzten. Er empfahl den ATK-Sportlern, im Jiu-Jitsu-Wettkampf das Gefühl für spontane Reaktionen am Gegner zu trainieren, und den Jiu-Jitsu-Sportlern, ihr SV-Wissen um die Kraft des ATK-Nervendrucks zu bereichern. Beide Wege sowie die große Allkampfperspektive im Ajukate finden in Sascha Brückners Ausbildung ihren Ausdruck. Mit dem Horst-Weiland-Preis bestätigt die Jury seinen Weg und hofft auf dessen weiterhin vielseitige Fortsetzung.
Uwe Johannsen
Deutscher Kampfkunstpreis 2016
Viele Meister erfüllen sich den Traum von der eigenen Sportschule. Aber kaum jemand kann diesen Traum mit so viel anhaltendem Erfolg verwirklichen wie Uwe Johannsen. Der Kung-Fu-, ATK- und Kickboxmeister leitet seine Sportschule Asiatic seit mehr als 20 Jahren und ist als Experte in Sachen Budo-Unternehmertum bekannt und gefragt – ein Erfolg, der ihn bereits zur Auszeichnung „Dojo des Jahres“ verholfen hat.
Aber da ist noch mehr. Unter den Sportschulleitern gibt es meist herausragende Unternehmer oder herausragende Sportler – Uwe Johannsen ist beides. Nach einer erfolgreichen Laufbahn als Kickbox-Kämpfer und Kung-Fu-Formenläufer mit vielen Meisterschaftstiteln gibt der charismatische Meister im Asiatic Baiersbronn sein Wissen und Können auf der Matte zum Besten. Im schulinternen Betrieb wird er dabei mittlerweile von vielen Trainern unterstützt, aber auf nationaler und internationaler Ebene bleibt er als Seminarleiter unverzichtbar. Vielleicht ist es gerade die ungewöhnliche Kombination aus dem traditionellen Kung-Fu, dem modernen Kickboxen und der realistischen ATK-SV, die seinen persönlichen Stil so einzigartig macht. Aus dem Kung-Fu hat er Beweglichkeit und Flexibilität mitgebracht, aus dem Kickboxen Kontakt- und Reaktionsstärke und aus der ATK-SV Realitätsbezug und Kompromisslosigkeit. Diese Eigenschaften passen dabei nicht nur auf die Sportarten, sondern auch auf Uwe Johannsen selbst – und vielleicht erklärt sich damit auch, warum er als Sportler, Lehrer und Unternehmer so erfolgreich ist.
Andreas Tiefengraber / Gendai Budo Neckarhausen
Dojo des Jahres 2016
Seit 2001 führt Andreas Tiefengraber das Gendai Budo Neckarhausen und macht dem Ursprung des japanischen Namens alle Ehre. Denn „Gendai Budo“ bedeutet „modernes Budo“, und genau das ist der Weg des Neckarhausener Dojos. Mit dem klassischen Jiu-Jitsu und der innovativen ATK-SV treffen sich hier zwei Disziplinen, die Tradition und Moderne verbinden und auch in der Person des Dojoleiters (5. Dan ATK-SV, 2. Dan Jiu-Jitsu) zusammenkommen. Das eingespielte Team des Gendai Budo versteht es dabei nicht nur, die eigenen Reihen um erfolgreiche Wettkämpfer und neue Meister zu erweitern, sondern ist auch immer wieder Ausrichter für große nationale und internationale Veranstaltungen, wie zuletzt das Horst-Weiland-Seminar 2015. Und wenn nicht gerade die Welt zu Gast ist im Gendai Budo, dann fährt das Gendai Budo in die Welt – und hilft beispielsweise mit großem persönlichen Einsatz beim Aufbau der ATK-Landessektion Schweiz. Diese beeindruckende Gesamtleistung macht Andreas Tiefengraber und sein Team zu einem überfälligen „Dojo des Jahres“!
Amelie Klinger
Horst-Weiland-Preis 2016
Als 10-Jährige hat Amelie Klinger im Budo-Gym Augsburg das ASD-Karate für sich entdeckt, ebenso wie Jiu-Jitsu und Survival. Sie hat bei Meister Axel Schultz-Gora stehen, gehen, blocken, schlagen und treten gelernt, aber vor allem auch Budo leben und lehren. Heute, nach zwei herausragenden Danprüfungen und unzähligen aktiven Trainingsstunden in ihrem und in anderen Dojos, unterrichtet sie Jugendliche und Erwachsene sowohl in Augsburg als auch auf auswärtigen Seminaren. Ihre Ruhe und Reife beim Training bereichert sie durch eine Heiterkeit, die sich auch auf ihr Umfeld überträgt. Aber Amelie Klingers Unterricht ist mehr als „Gute-Laune-Training“. Was sie selbst zu einer exakten Technikerin mit großem Budo-Ausdruck gemacht hat, gibt sie auch an ihre Schüler weiter: Die perfekte Kombination aus Leichtigkeit und Disziplin, aus Heiterkeit und Ernst. Kaum eine Unterrichtseinstellung hätte mehr in Horst Weilands Sinne sein können.
2017
Peter Lachmuth
Deutscher Kampfkunstpreis 2017
Es gibt Meister, die treten auf, wie sie gerne wären, und nicht wie sie wirklich sind. Es gibt Meister, die halten sich für unfehlbar. Es gibt Meister, die ruhen sich aus auf dem Status eines Meistergrads. Und es gibt Peter Lachmuth. An Authentizität, Bodenständigkeit und persönlichem Einsatz kann diesem Budo-Helden niemand so leicht das Wasser reichen.
Mit dem 8. Dan im ASD-Karate, dem 5. Dan im Kickboxen und dem 1. Dan im Jiu-Jitsu, mit den verschiedensten Funktionärspositionen, mit vielen Ehrungen und nicht zuletzt mit seiner Sportschule „Tai-Do“ hat Peter Lachmuth im Laufe seines Budolebens schon unzählige Graduierungen und Auszeichnungen errungen und verliehen bekommen. Er hat mitgeholfen, das Kickboxen in der BAE aufzubauen und den unverwechselbaren Charakter des ASD-Karate zu vermitteln und zu bewahren. Unverwechselbar ist auch sein eigener Charakter – nie erlebt man ihn allzu ernst, nie hört man von ihm Abfälliges über andere, nie macht er „halbe Sachen“, aber immer auf seine eigene Art. Das Kind in ihm ist nie ganz erwachsen geworden und genießt es, das Leichte und Verspielte in seiner Einstellung zu Sport und Menschen mit anderen zu teilen.
Auch der Deutsche Kampfkunstpreis 2017 wird diesem Westfälischen Original nicht zu Kopfe steigen. Aber er wird vielen Menschen zeigen, wie verschieden und individuell große Meister sein können, und wie viele wunderbar menschliche Eigenschaften, die andere nur mit großer Disziplin erreichen können, Peter Lachmuth mit unverwechselbarer Leichtigkeit auf sich vereint.
Andreas Walter / Kampfkunstschule Wolfschlugen
Dojo des Jahres 2017
Wer das Dojo-Portrait im „Budo International 70/2017“ gelesen hat, der kennt sie schon in aller Ausführlichkeit: Die „Wölfe“ aus Wolfschlugen. Ein Dojo, das von Andreas Walter mit großem Erfolg in der 2. Clubleiter-Generation geleitet wird, das seinen Schwerpunkt innerhalb weniger Jahre im Bereich des Kinder-Jiu-Jitsu spektakulär ausgebaut und jenen der realistischen ATK-Selbstverteidigung souverän und prinzipientreu weitergeführt hat. In beiden Disziplinen ist Dojoleiter Andreas Walter (5. Dan) selbst ein großer Könner, der schon einige herausragende Meisterprüfen abgelegt hat. Zusammen mit seinem Team führt er die Wolfschlugener Kampfkünstler erfolgreich zu Seminaren und Meisterschaften, die er vorbildlich unterstützt, sowie zu Einsätzen als Ausrichterteam bei Lehrgängen und Danprüfungen. Der Erfolg seiner Sportler zeigte sich zuletzt in der Ranglistenführung, die er mit seinem Jiu-Jitsu-Kinder-Kampfteam erringen konnte.
Wir freuen uns darauf, die „Wölfe“ in Zukunft in weiter steigender bei den verschiedensten Veranstaltungen zu begrüßen und selbst bald wieder bei ihnen zu Gast zu sein.
Nico Weiland
Horst-Weiland-Preis 2017
Fußball. Das war es, was er immer schon wollte. Natürlich, als Sohn von Horst und Hanna Weiland war Kampfsport DAS Alltags-, Freizeit- und Familienthema. Aber Nicos Herz blieb immer geteilt zwischen Rasen und Matte. Dabei zeigte er früh ein ausgesprochenes Talent vor allem für Jiu-Jitsu, das ihn bis zum Europameistertitel führte. Aber wer Nico kennt, der weiß, daß er Erfolge (ebenso wie Hindernisse) nie allzu schwer genommen hat. Und so war auch der EM-Titel kein Grund für ihn, weniger Fußball zu spielen oder besonderen Wert auf viele Kampfsport-Prüfungen zu legen. Obwohl – oder weil – er jede Kampfsportleistung mit Leichtigkeit erreichte, fand er den formellen Part immer zweitrangig und kümmerte sich nicht um Auszeichnungen oder Meistergrade. Worum er sich jedoch umso mehr kümmerte, waren seine Schüler, für die er auch trotz Fußball immer Zeit gefunden hat. Egal ob wuselige Kleinkinder, rebellische Heranwachsende, sensible Halbstarke oder anspruchsverwöhnte Erwachsene – Nico Weilands Geduld, Einsatz und Kreativität im Training sind herausragend, obwohl er auch davon, wie von den meisten Dingen, die ihn betreffen, wenig Aufhebens macht.
Heute unterrichtet er Jiu-Jitsu, ATK-SV und Kickboxen, ist bei Seminaren insbesondere im Kinder- und Jugendbereich tätig und ist Tag für Tag in vollem Einsatz für die Kampfkünste. Diese Leistungen sollen mit dem Horst-Weiland-Preis 2017 ihr verdientes Rampenlicht bekommen.
Gerhard Schopper
Deutscher Kampfkunstpreis 2018
Wer von den Bergen lernt, der lernt oft beides: den stillen Respekt und den energischen Einsatz. Er lernt, dass er die großen Dinge nicht beeinflussen kann – das unberechenbare Wetter, die raue Landschaft, die Gefahr der Höhe. Aber er lernt auch, sich auf die großen Dinge einzustellen, ein Teil von ihnen zu sein, sie zu erleben und zu nutzen und sich selbst in ihnen wiederzufinden.
Dieses Bild, das eine gute Metapher für die Kampfkunst an sich sein könnte, ist für den diesjährigen Hauptpreisträger alles andere als nur ein abstraktes Bild. Gerhard Schopper, 3. Dan ATK-SV und 3000 „N“-Std., lebt wie kaum ein anderer BAE-Meister die Verbindung von Selbstverteidigung und Gelände. Als Survival-Profi führt er in seiner ruhigen, entspannten Art Gruppen von jung bis alt sicher durch die bayerische Bergwelt, und als ATK-Meister geht er ebenso souverän mit den Gefahren von Gewalt und Selbstverteidigung um. In beiden Fällen kommen ihm seine großen Kernkompetenzen zugute: Respekt vor der Gefahr, ein Rundum-Blick auf die Umstände, Verantwortung für sich selbst und andere, und ruhige Entschlossenheit. Diese Kombination ist die beste Voraussetzung für einen großen Budomeister und zugleich in einer solchen Klarheit sehr selten. Dabei liegt es in der Natur der Sache, dass Meister, die diese Eigenschaften auf sich vereinen, sich nicht in den Vordergrund drängen und unauffällig bleiben. Ein Grund mehr, Gerhard Schopper und seine Budo-Verdienste ausdrücklich ins Rampenlicht zu rücken.
Hanna und Claude Weiland / SDS Wilhelmshaven
Dojo des Jahres 2018
Das Studio Der Selbstverteidigung (SDS) gibt es seit 1963, und damit länger als die BAE. Diese historische Reihenfolge zeigt, was in der Kampfkunst am wichtigsten ist: das Training! Prüfungen, Seminare, Organisation – alles wichtig, aber alles zweitrangig. Der entscheidende Kontakt des Einzelnen zur Kampfkunst oder Selbstverteidigung findet auf seiner Heimatmatte mit seinem eigenen Lehrer statt. Dort passiert die eigentliche „Transformation“, dort wird ein Mensch zum Kampfkunst-Schüler, manchmal für kurze Zeit, oft für lange, manchmal für den Rest seines Lebens. Diesen großen Wert der Sportschule hatte Horst Weiland in den ersten Tagen des SDS vielleicht noch nicht gesehen, aber schon mit der Grünndung der BAE bewies er, dass er genau aus diesem Grund Schulen wie seine eigene überregional fördern wollte. In diesem Sinne ist das SDS zwar eine Schule wie jede andere, aber zugleich auch eine Ideenschmiede und ein Prototyp für viele professionelle Dojos, die in den letzten 50 Jahren entstanden sind.
Neben der historischen Bedeutung des SDS sind es gerade in den letzten Jahren natürlich auch ganz praktische Verdienste, die das Traditionsdojo für die diesjährige Auszeichnung qualifizieren. Mit großem Vorsprung führt die Schule die BAE-Ranglisten an, was auf erfolgreiche Sportler nicht nur in einem Bereich, sondern in vielen verschiedenen Disziplinen und Klassen verweist. Weltklasse-Seminare, überregionale Meisterschaften und Ausbildungen für Trainer und Assistenten finden regelmäßig auf den Wilhelmshavener Matten statt. Das wichtigste aber: Die Schule bringt seit Jahrzehnten jedes Jahr laufend Meisterinnen und Meister hervor, die ihre Kampfkunst an neue Schüler in nah und fern weitergeben können.
Dietmar Rabe
Horst-Weiland-Preis 2018
„Härte walten lassen, wo sie notwendig ist, Fairness walten lassen, wo sie angebracht ist.“ Dieses markante Zitat kennen wohl alle Anhänger von Horst Weiland. Das Gleichgewicht zwischen Härte und Fairness hinzubekommen, ist dabei nicht ganz leicht, und zwar manchmal aus anderen Gründen, als man zunächst meinen würde. Im Wettkampf wie Judo oder Kickboxen sind beide Seiten noch klar definiert – man kämpft so hart, wie es die Regeln erlauben, und daraus ergibt sich schon die Fairness, vielleicht mit ein bißchen sportlichem Verhalten außerhalb der Kampfzeit – fertig. Aber in der Selbstverteidigung? Wenn alles „gut“ läuft, brauchen wir SV nicht anzuwenden, nur zu trainieren. Fairness im Training? Das ist einfach, Respekt vor dem Partner und Eingehen auf die Bedürfnisse und Schwächen anderer. Aber Härte? Härte in der Selbstverteidigung bedeutet doch absolute Härte ohne Regeln, absolute Kontrolle, absolute Entschlossenheit. Kann man das simulieren? Sicher nicht, aber man kann sich ihr annähern.
Dietmar Rabe ist im Jiu-Jitsu und Bo-Jutsu zu Hause – zwei Stile, die sich in seiner Bewegung und in seinem Budo-Verständnis perfekt verzahnen. Und zwei Stile, in die er wie kaum ein Budoka schon auf Trainingsebene eine große, konsequente Härte einfließen lässt. Wenn ein Hebel sitzt, dann sitzt er, wenn ein Wurf kommt, dann hat der Partner keine andere Wahl, als sofort zu fallen. Mit ausgefeilter Technik und starker Konstitution lebt Dietmar Rabe seine entschlossene Art des Budo. Er zeigt, dass die Frage von Härte und Fairness gerade dann wichtig wird, wenn es kein Regelwerk mehr gibt – und beantwortet sie für sich und seine Schüler mit kompromisslosem SV-Training.